Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz im Betrieb

Die Beschäftigungsfähigkeit (Workability) rückt in den Mittelpunkt
der Unternehmensstrategien und der gesellschaftlichen Diskussionen.
Beschäftigungsfähigkeit im Unternehmen zu fördern, bedeutet:

den Faktor „Gesundheit bei der Arbeit“ professionell
zu managen, indem nicht nur arbeitsbedingte Erkrankungen
vermieden, sondern auch aktiv Gesundheit gefördert wird.

Gesundheit umfasst dabei körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden.
Sie ist immer Voraussetzung und zugleich Ergebnis einer Wechselwirkung
zwischen Person, Verhalten und Verhältnissen. Dabei geht es um mehr als
Vermeidung von Krankheit. Vielmehr sollten gesundheitliche Potentiale, die
in der Person, in ihrem Verhalten, aber auch in den Verhältnissen beispiels-
weise des Betriebes liegen, zu einer besseren Bewältigung von Arbeit und
Leben genutzt werden. Gesundheit ist in diesem Sinne also eine Kompetenz
zur aktiven Arbeits- und Lebensbewältigung.

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Wettbewerbsvorteil „demografiesicheres Unternehmen“

(= Weichen frühzeitig stellen)

1). Sich rechtzeitig mit dem (bereits eingetretenen) demografischen Wandel befassen, beinhaltet auch die Frage: „wie können die personalen Ressourcen im Bereich Gesundheit gefördert werden ?“ Im Montage-Bereich sollte längst nicht mehr gefragt werden – und bei FORD in Köln wird dies praktiziert – was jemand nicht kann, sondern was er kann.

2). Ältere Beschäftigte sind nicht weniger motiviert als jüngere – sondern anders. Im Kern steht die Verschiebung der persönlichen Zeitpräferenzen. Vielfach belegt ist, dass sich etwa in der Lebensmitte die individuelle Zeitperspektive dreht d.h. bei Älteren beginnt die Begrenztheit der Zeit „Zielpräferenzen“ zu prägen d.h. der
Stellenwert der Arbeit wird nun nicht mehr aus Leistung gezogen, sondern Motivation und Arbeitszufriedenheit werden aus dem unmittelbarem Ertrag, wie positive Beziehungen zu Kollegen oder der Selbstbestätigung als Mentor gewonnen. Absolut gesehen, sind positive Beziehungen und Selbstbestätigung natürlich auch Jüngeren wichtig. Ihre relative Wichtigkeit dürfte aber bei Älteren deutlich steigen. Höhere Arbeitsmotivation geht mit größerer Arbeitszufriedenheit einher sowie mit einem höheren Maß positiver und einem geringeren Maß negativer Emotionen. Diese günstigen Auswirkungen der Motivation sind bei Älteren signifikant stärker ausgeprägt als bei Jüngeren – und diese Tatsachen lassen sich nutzen:

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Was bringen „20 Minuten Entspannung“ ?

Dies ist eine ausschlaggebende Zeitdauer d.h. ein zeitlicher Grenzwert, um bei optimaler geistiger Gesundheit zu bleiben. Diese Auszeit ist mit einem Schlaf vergleichbar. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Herz- und Atemfrequenz verlangsamt, der Blutdruck sinkt und Muskeln sich entspannen, wenn man sich diese Zeitspanne am Tag gönnt.

Wert für den Mitarbeiter

• Abnahme von Kopfschmerzhäufigkeit bzw. Zunahme schmerzfreier Tage (durch PME)
• allgemeine Schmerzintensität kann gemildert sowie Einnahme von Schmerzmittel reduziert werden z.B. bei chronischen Rückenschmerzen (durch PME)
• Schlafstörungen werden verbessert bis beseitigt
• Nervosität, allgemeine Spannungszustände, Gereiztheit, sorgenvolles Grübeln legen sich
• durch äußere Lebendigkeit (in Form von Körper-/Dehnübungen, Joggen) kommt Bewegung in festgefahrene Gedankenabläufe
• Konzentration, Aufmerksamkeit, Auffassungsvermögen und die Fähigkeit, Projekte zum
Abschluss zu bringen, werden frei für zielgerichtete mentale Aktivität (durch Visualisierungs-/Körperübungen)
• emotionale Ausgeglichenheit sowie Beobachtungsgabe für zwischenmenschliche Probleme
werden gestärkt (durch Gespräch, Visualisierung)
• Schwierigkeiten werden gelassener angegangen – mit weniger Hemmungen d.h. mit mehr Mut, mehr Zuversicht und mit mehr Selbstvertrauen

Wert für das Unternehmen
(sozialer Arbeitsschutz = Erhalt und Förderung der Gesundheit)

• pessimistische Sätze, wie: „das hat doch keinen Zweck“ bleiben mehr und mehr aus
• Vorschläge werden vermehrt eingebracht
• Gründe für wirtschaftlichen Misserfolg werden nicht in und beim Unternehmen, sondern
bei der allgemeinen wirtschaftlichen Lage gesehen
• Abwertung und Respektlosigkeit gegenüber Kollegen nimmt ab
• Fluktuationsrate und Fehlzeitenquote verändern sich positiv
• im Betrieb herrscht keine „Weltuntergangsstimmung“
• es werden keine Gerüchte verbreitet – Mobbing ist unbekannt
• Qualifizierungsmaßnahmen bzw. Fortbildungen werden vom Mitarbeiter selber angesprochen
• Eigenverantwortung der Mitarbeiter steigt
• Informationen werden unter Kollegen weitergegeben und nicht aus vermeintlicher Angst zurückgehalten („weil dann der andere mehr weiß“); positiver Nebeneffekt: Teamfähigkeit steigt